Freitag, 17. Oktober 2008

Meine Arbeit

Buenas dias an alle zu Hause!!!

Richtig krass! Gerade habe ich noch einmal meinen letzten Eintrag gelesen und musste feststellen, dass sich in den drei Wochen, die in der Zwischenzeit vergangen sind, schon so vieles geändert hat bzw. schon so viel neues passiert ist, dass es mir bereits wie eine halbe Ewigkeit vorkommt, seit ich dies geschrieben habe. Auf der anderen Seite sind die Erlebnisse und Gefühle, zum Beispiel wie es mir die ersten Tage erging, die ich hier verbracht habe immer noch so präsent, dass es mir gleichzeitig so vorkommt als hätte ich das alles erst gestern erlebt.

Zu aller erst möchte ich euch dieses Mal von meiner Arbeit berichten. Bin jetzt nämlich seit gut zwei Wochen der stolze Besitzer eines Stundenplans. Auf den hab ich echt sehnsüchtig gewartet. Und genau am Donnerstag den 25. September war es dann soweit. Wir haben uns an einem regnerischen Nachmittag mit unserem Pastor Jorge an einen Tisch gesetzt und eben diesen besagten Plan ausgearbeitet. Gerade habe ich meine zweite richtige Arbeitswoche hinter mir und bis jetzt macht es mir richtig viel Spaß.

So, hier mal ein grober Überblick über mein Arbeitsprogramm für alle dies interessiert.

Dienstag

Mittwoch

Donnerstag

Freitag

Samstag

Sonntag

frei

Englischunterricht für Jugendliche

Sportgruppe für Jugendliche

Kindergruppe

Jugendgruppe

Englischunterricht für Jugendliche

Gitarrenunterricht

Kindergruppe

Gitarrenunterricht

Kindergruppe

Gottesdienst

Tina und ich arbeiten in vier verschiedenen Gemeinden mit und haben dort die verschiedensten Gruppen zu betreuen. Einige von diesen Gruppen wie die Englischgruppen, die Gitarrengruppen oder die Sportgruppen haben wir selbst erst gegründet, worauf ich jetzt schon ganz stolz bin. J Die Jugendgruppen in den Gemeinden an sich waren zwar schon vorhanden, aber wir versuchen diese mit unserer Arbeit nun zu verfestigen und oft kommen auch viele andere Jugendliche, die eigentlich gar nicht zu unserer Kirche gehören, aber eben Schulfreunde von den Jugendlichen sind und in der gleichen Ortschaft leben. Das stört aber auch nicht weiter. Finde es total schön, dass das Interesse an den Kursangeboten unter der Woche so hoch ist, nur schade ist es dann, wenn man Sonntag im Gottesdienst sitzt und es kommen wieder nicht mehr als zwei bis vier Leute. Ich weiß nicht genau warum das so ist, aber das ist momentan echt noch ein Problem. Dabei besucht unser Pastor Jorge oft die Familien die bereits in der Kirchengemeinde sind und versucht sie zum Gottesdienst zu animieren, aber bis jetzt eben eher mit mäßigem Erfolg. Eine andere Sache ist auch, dass es in diesen ländlichen Gemeinden, die fast alle von Bananen- und Ananasplantagen umgeben sind, in denen es vielleicht gerade mal einen kleinen Supermarkt und eine Soda zum Essen gibt und in denen nicht mal richtige Straßen vorhanden sind, bestimmt sechs verschiedene Kirchen existieren, wenn nicht mehr. Kirchen in Anführungszeichen, oft sind es einfach irgendwelche Freikirchen, die sich wie zum Beispiel in El Jardin (eine unserer Gemeinden) vom einen auf den anderen Tag auf dem Sportplatz gegenüber von unserer Kirche gebildet hat. Auf einmal steht da einfach so eine Art Pavillon aus Holz da und Leute kommen, die dort den ganzen Tag Gottesdienst feiern mit lautstarkem „Lobet Gott, lobet Gott“ und Applaus und einem Mann der hin und wieder wild gestikulierend und artikulierend seine Reden schwingt. Irgendwie ganz lustig das mit anzusehen, in wie weit man bei diesen Gruppierungen von Sekten sprechen mag oder ob sie gut oder schlecht sind, vermag ich nicht zu urteilen. Komisch finde ich es nur, dass diese Gruppen so viele Anhänger finden und unsere Gottesdienste bleiben in der Regel unbesucht. Ok, war erst der dritte Gottesdienst in unserer Gemeinde, den ich hier mitbekommen habe, aber ich bin schon mal sehr gespannt wie das weitergeht. Unser Pastor meinte, dass diese Kirchen so viel Zulauf haben, weil sie den Menschen Heilung von Krankheiten und solche Dinge versprechen.

Jedenfalls hab ich festgestellt, dass es mir total viel Spaß macht mich mit den Jugendlichen zu beschäftigen. Vor allem Englisch zu unterrichten bereitet mir große Freude. Ihr müsst nämlich wissen, dass dir Jugendlichen hier in der Schule zwar Englischunterricht bekommen, das Niveau ist aber so niedrig, dass sie zwar die einen oder anderen Vokabeln wie Farben, Zahlen, Tiere,…kennen, aber schon an so einfachen Fragen wie „where are you from?“ oder „How old are you?“ sind sie total gescheitert. Hab das Gefühl damit echt etwas Sinnvolles zu leisten und vielleicht haben die Jugendlichen damit ja zumindest die Chance später mal einen anderen Beruf als ihr Elter zu ergreifen, die Arbeiter auf einer der Plantagen sind. Für mich persönlich war es sowieso sehr erschreckend festzustellen wie vorgezeichnet das Leben der Jugendlichen in unseren Gemeinden doch ist. Einige der Jungs die gerade mal siebzehn sind arbeiten bereits auf der Plantage und werden dort wahrscheinlich auch für den Rest ihres Lebens ihr Geld verdienen. Bei vielen der Mädchen war ich sehr überrascht, dass sie erst fünfzehn oder sechzehn sind, da sie mir schon so erwachsen vorkamen. Hätte sie bestimmt auf achtzehn geschätzt. Wohingegen sie alle auf der anderen Seite, dann zum Teil aber auch doch wieder so kindlich sind und sich für alle möglichen Spiele begeistern können, wo Jugendliche in Deutschland sagen würden „Mann was willst du von mir, lass mich in Ruhe mit dem Babykram“. Aber darin kommt dann eben doch wieder ihr wahres Alter zum Vorschein. Es ist aber auch keine Besonderheit, wenn hier ein Mädchen mit achtzehn schwanger wird. Auch aus diesem Grund besteht eine Familie wohl meistens aus Papa, Mama und sechs Kindern, manchmal auch noch mehr. Mittlerweile bin ich auch schon dreimal gefragt worden, ob ich schon Kinder hab, worüber ich immer wieder schmunzeln muss. Zeigt aber auch wie normal das hier einfach ist. Wenn man das mit Deutschland vergleicht kann man wirklich schon das Gefühl bekommen in zwei völlig verschiedenen Welten zu leben.

So, mittlerweile rufen aber auch schon die alltäglichen Pflichten, wie zum Beispiel grad im Moment Großeinkauf, weswegen ich nun an dieser Stelle enden werde und euch verspreche, dass ich mich bemühen werde in Zukunft öfters mal hier was reinzuschreiben.

Passt auf euch auf

Und ganz liebe Grüße aus der Ferne

Eure Judith

Freitag, 12. September 2008

Ankunft in Sarapiqui (Puerto Viejo)

Hallo ihr Lieben in Deutschland,

Wie geht’s euch denn??? Ich denke oft an euch und möchte mich mal für die vielen Mails bedanken!!! Meldet euch weiterhin regelmäßig bei mir, ja?!!

Bei mir gibt’s auch Neuigkeiten: Ich bin jetzt endlich zusammen mit der Tina in Sarapiqui oder genauer gesagt in Puerto Viejo angekommen. Das ist der Ort, der während meinem Jahr in Costa Rica zu meiner Heimat werden soll. Wir sind hier am Dienstagabend angekommen und ich hatte schon mit einigen richtig heftigen Umstellungen zu kämpfen.
Aber erstmal zu der Fahrt von San José nach Puerto Viejo. Der Pastor George, der hier mit bei uns im Haus lebt, hat uns mit seinem Auto abgeholt, als es in San José mal wieder zu regnen begonnen hat. Während der Fahrt sind deshalb die Scheiben komplett angelaufen, so dass man quasi nichts gesehen hat, aber das ging schon irgendwie mit ständigem Scheibe frei wischen. Und als wir dann endlich mal aus der, meines Erachtens nach eher hässlichen, lauten, von Menschen überfüllten Stadt herausgekommen sind, sind wir an einer Landschaft vorbei gefahren, die man einfach nur als wunderschön beschreiben kann. So hatte ich mir Costa Rica vorgestellt. Vorbei ging es an den hohen, saftig grün bewachsenen Bergen, die die Hauptstadt umgeben, über einen Fluss mit dem Namen Sucio (schmutzig), weil sein Wasser immer dreckig braun ist und irgendwann haben wir dann die Berge hinter uns gelassen und sind in ein flaches, ebenes Gebiet gelangt mit vereinzelten Häusern und Gaststätten für Touristen am Straßenrand. Die Landschaft dort hat mich mit ihrer Weite fast ein bisschen an Schweden erinnert, nur dass dort wohl noch keine Palmen wachsen. J Tja und dann waren wir nach zwei Stunden Fahrt auch schon fast am Ziel.
Jetzt bin ich hier in Puerto Viejo, einer Kleinstadt, die sich an Hand der Häuser und Geschäfte doch gar nicht so sehr von San Sebastian unterscheidet. Obwohl, einen kleinen, aber für mich entscheidenden Unterschied gibt es hier doch; man hat eindeutig mehr Platz vor dem Haus, sodass man sich einfach mal in die Sonne setzen kann, bzw. Schatten reicht bei den Temperaturen auch schon völlig aus, die Häuser sind nicht so eng eingekerkert und die Mauer in unserem Garten ist nicht so hoch, dass man nichts außer Mauer sehen kann. In San Sebastian hingegen bin ich mir manchmal wie ein Tier im Käfig vorkommen, wenn man nicht mal innerhalb des eigenen Grundstücks die Möglichkeit hat sich ins Freie zu setzen, ohne dass man eine Mauer oder einen Zaun vor sich hat. Also ganz so schlimm wars auch nicht, aber ein Vorteil hier in Puerto Viejo ist eindeutig mehr Platz und ich bin halt doch ein Mädel vom Land, da ist man das Stadtleben nicht so gewöhnt. :)
Dafür gibt es einen anderen Punkt, der mir hier doch ganz schön zu schaffen macht. Dieser Faktor ist das Klima. Hier ist es so heiß, echt unglaublich. Morgens bis neun und abends ab etwa vier, wird’s richtig angenehm. Kann man sich vorstellen wie ne laue Sommernacht bei uns, aber sonst ist es hier so drückend. Man hat das Gefühl als würde man sich in einem stickigen Zimmer befinden und egal wohin man geht, es gibt einfach keine Frischluft. Aber ich muss dazu sagen, so extrem habe ich das nur am ersten Tag empfunden, heute kommt es mir schon gar nicht mehr so schlimm vor, aber ich schwitz dennoch schon rein beim rumsitzen und nichts tun. Gott sei Dank haben wir jetzt alle einen Ventilator für unsere Zimmer bekommen. Tagsüber ist das echt die Rettung. :) Dafür bin ich sicherlich richtig braun, wenn ich wieder nach Hause komme. :) Da werdet ihr alle staunen.
Was noch ne krasse Umstellung war/ist, ist dass wir jetzt nur noch zu zweit sind, Tina und ich, und dass es somit wesentlich ruhiger hier im Haus ist. Um dieses WG-Leben beneide ich die anderen fünf, die zusammen in San Sebastian wohnen geblieben sind momentan schon noch etwas. Aber in einem Monat bin ich sicherlich schon froh, dass hier nicht ständig Halli Galli im Haus herrscht und man auch mal etwas Zeit für sich hat. Außerdem ist der Pastor echt total nett und wenn mein Spanisch erstmal besser ist, kann ich mich auch richtig an Unterhaltungen beteiligen. Sonst komm ich mit meinem Spanisch schon ganz gut zu Rande, würde mal sagen zum Überleben und für Small-Talks reicht es. Kann auch schon ganz gut Fragen stellen, wenn ich was nicht verstanden hab und manchmal sag ich auch nur „si“ „si“ und versuch mir dann das Richtige zusammenzureimen. Außerdem gibt’s ja auch noch die Tina, die ich dann immer noch mal fragen kann „du, sag mal, hab ich des so richtig verstanden???“. Das ist schon ganz praktisch, aber ich lern auch täglich dazu. Seit wir hier in Sarapiqui sind, bin ich sowieso gezwungen viel mehr spanisch zu sprechen. Wird schon, oder Vamos a ver („wir werden sehn“, einer der Lieblingssprüche der Ticos)
Über die Arbeit gibt’s bisher leider immer noch nicht so viel zu berichten, da wir ja jetzt erst in Sarapiqui angekommen sind und erst mal die Gemeinden kennen lernen müssen, sowie die Gruppen in denen wir arbeiten werden und was genau unsere Aufgaben dabei sein werden. Einige Gruppen, wie zum Beispiel eine Englischlerngruppe oder eine Computergruppe, werden wir wohl auch selbst erst auf die Beine stellen müssen. Ich denke hier ist ziemlich viel Eigeninitiative gefragt. Sicher ist auf jeden Fall, dass wir Montag und Dienstag unsere freien Tage haben werden und der Hauptteil der Arbeit aufs Wochenende fällt. Morgen werden wir zum Beispiel in die ländliche Gemeinde Chilamate fahren, um dort mit den Kindern ihren Tag, den Tag der Kinder zu feiern. Dafür müssen wir in der früh noch das ein oder andere vorbereiten und um zwei fahren wir dann los. Zurück kommen wir wahrscheinlich so gegen sieben. Das heißt morgen gibt es dann vielleicht auch schon mehr zu berichten. Ich werde euch einfach auf dem Laufenden halten.
Eine andere Gemeinde, in der wir arbeiten werden, nennt sich San Julian. Diese Gemeinde haben wir bereits am Mittwochabend besucht. Zusammen mit George waren wir dort bei einer Familie zu besuch, die auf den Bananenplantagen arbeitet. Während der ganzen Fahrt dorthin hat man wirklich nichts anderes als Bananenstauden gesehen und wir sind immerhin ne dreiviertel Stunde gefahren. Das fand ich schon echt mal beeindruckend. Auch die Straße ist erwähnenswert. Das erste Stück war noch asphaltiert und gut befahrbar, aber schon bald kamen wir auf eine Straße, die nur aus Steinen und Staub bestand. Ne ziemlich holprige Angelegenheit, könnt ihr euch vorstellen. Aber noch mal zu der Familie bei der wir waren. Einerseits haben sie auf mich einen ziemlich armen Eindruck gemacht. Sie leben in einer Holzhütte mit nur wenigen Zimmern, ihre Wohnzimmergarnitur besteht aus Plastikstühlen und ihre Kleidung sah von der Arbeit dreckig und abgenützt aus. Aber auf der anderen Seite hatten sie in eben dieser Holzhütte einen Fernseher, einen Kühlschrank und ne riesige Musikanlage. Ich fand es sowieso schon unglaublich, dass es dort, mitten in der Pampa überhaupt Strom gibt, aber diese Bilder kommen mir wirklich paradox vor. Mehr kann ich dazu aber im Moment auch noch nicht sagen.

Hier noch ein paar Bilder, damit ihr euch des alles besser vorstellen könnt.


Des is mein kleines bescheidenes Reich, Bilder von euch kommen natuerlich noch an die Wand, bin grad noch am basteln -> Des is mein Dachfenster, ein anderes besitz ich leider nicht, aber naja, man will ja auch nicht zu viele Ansprueche haben ->

Tina in ihrem Zimmer ->
George, unser Pastor und Mitbewohner beim Ventilatorenaufbau ->
Unsere puderrosa Ranch von aussen. Dadrin wohn ich ->
Des der rechte Teil von unserem kleinen Garten, hinter unserem Haus ->
Die Kokuspalme steht links in unserem Garten und sorgt fuer richtigen Karibikflair ->
Da war unsere ganze Truppe beim WM-Qualifikationsspiel Costa Rica gegen Surinam und des Stadion war einfach nur der hammer, von dort hatte man einen traumhaften Blick ueber die ganze Stadt ->
Ich hoff ihr seid ein bisschen neidisch :) ->

Freitag, 29. August 2008

Unser Zuhause in San Sebastian

Hallo ihr Lieben,
ich sitz grad in meinem Zimmer aufm Bett, schau zum Fenster raus und hör dabei Lateinamerikanische Musik. Hört sich schön an, ne?!! J Grad scheint die Sonne zwar noch warm auf meine Beine, aber man kann schon beobachten wie es wieder zu regnen beginnt. Echt immer das gleiche hier um die Nachmittagszeit, kann man schon fast dir Uhr danach stellen.
Im Moment bin ich ganz alleine Zuhause, weil die anderen aus meiner WG heute übers Wochenende in die Karibik gefahren sind. Echt voll cool, ich beneide die voll, will auch endlich mal ans Meer. Ich konnte leider nicht mit ihnen mitkommen, weil ich grade einen Spanischsprachkurs mache, aber morgen ist schon meine letzte Stunde. Ärgert mich grad echt so ein bisschen, aber der Spanischkurs war schon ganz sinnvoll, glaub der hat mir doch schon einiges gebracht.
Da fällt mir gerade ein ich hab euch ja noch gar nicht meine Mitbewohner vorgestellt. Dann fang ich doch damit gleich mal als erstes an, auch wenn wir gar nicht mehr lange zusammenwohnen werden. Zieh nämlich am 6. September mit der Tina nach Sarapiqui um, wo wir dann für den Rest des Jahres voraussichtlich leben und arbeiten werden. Momentan sind wir aber noch in San José, im Haus der Kirche untergebracht.

So, also des is die Tina, aber die hab ich euch ja schon mal vorgestellt.
















Ok, dann seht ihr hier den Lukas beim kochen. Der is übern EED hier und arbeit bei futból por la vida, als Trainer mit.




















Des weitern, hier der Johannes, der Typ mit dem ich auch hergeflogen bin und mit dem ich eigentlich ein Jahr in El Salvador verbringen wollte. Jetzt arbeitet er hier im oficina, dem Kirchenbüro mit und wird ne Parkaschengruppe bei futból por la vida gründen.































Des is die Ramona, auch ne ganz nette, die zusammen mit der Johanna für die Casa Abierta zuständig sein wird. Die Casa Abierta is die Kindertagesstätte in der auch schon die Beate gearbeitet hat.




Ja, also hier noch die letzten beiden. Links die Luise und rechts die Johanna. Da hab ich leider noch kein besseres Bild von den zweien, aber ihr sollt ja auch nur mal ne Vorstellung von den Leuten haben, von denen ich immer erzähle.
Die Luise, die aussieht wie ein kleiner Engel und hier von den Jugendlich schon als Fatamorgana bezeichnet wurde, weil sie jemanden mit solchen Haaren, bisher nur im Fernsehen gesehen haben, wird ebenfalls wie der Johannes im oficina arbeiten und die Johanna und die Ramona ab und zu mal in der Cassa Abierta ablösen.





















Hier könnt ihr noch mich voll Checker-like am Flughafen sehen.



Ausserdem:

















Mein momentanes Zimmer, das ich mir mit der Tina teile.
Etwas unordentlich vielleicht, also nicht ganz so genau hinschauen. :)















Und hier ein Blick aus unserem Zimmerfenster. Mit den Bergen im Nebel im Hintergrund, finds irgendwie echt voll schön.


So ich hoffe damit konnte ich jetzt erst mal die erste Neugier befriedigen.

Saludos conciliares
Judith

Samstag, 23. August 2008

La premiera semaña en San Sebastian

Buenas tardes de Costa Rica!!!

Ich bin jetzt schon fast eine Woche hier in Costa Rica, ein traumhaftes Land und endlich gibt es ein erstes Lebenszeichen von mir. :)
So langsam habe ich auch das Gefuehl richtig hier in meiner neuen Heimat auf Zeit anzukommen, denn die ersten Tage hat mir die Zeitumstellung doch etwas in den Knochen gesteckt. Mittlerweile ist es aber schon nahezu unvorstellbar fuer mich, dass es bei euch gerade mitten in der Nacht ist. Ich wuerd mal schaetzen, dass es bei euch so um Mitternacht sein muesste, hab leider gerade keine Uhr da, um an meinen Fingern acht Stunden dazuzuzaehlen. Wie ich das des oefteren tue. :) Ach ich sitz uebrigens im Moment bei uns im Internetcafe, koennt ihr ja nicht wissen, ich vergas. :) Des is gleich bei uns um die Ecke, also echt ganz praktisch.
So, wie immer weiss ich mal wieder gar nicht wo ich mit erzaehlen beginnen soll, dabei hab ich hier schon so viel erlebt und so viele tolle Sachen gesehen. Am Besten ich fang vielleicht einfach mal mit dem heutigen Tag an. Heute war naemlich der zwanzigste Geburtstag von unserer Kirche, der ILCO - Iglesia Luterana Costaricense, und dazu gab es natuerlich ein grosses Fest, mit Gottesdienst, Essen, Spielen, einer Fotoausstellung... Etwa 100 Leute sind dazu aus den Umliegenden barrios gekommen und auch von etwas weiter weg, wie zum Beispiel Sarapiqui, der Ort an dem ich schon bald leben werde, haben sich die Leute auf den Weg gemacht. Wahrscheinlich denken jetzt viele von euch Gottesdienst, na toll, wie langweilig. Aber Langweilig, ganz im Gegenteil. Einen Gottesdienst hier koennt ihr niemals mit einem Gottesdienst bei uns gleichsetzen. Hier sind die Leute alle so freundlich und offen und herzlich und genauso gestalten sie auch ihre Misas. Man muss nicht die ganze Zeit still sitzen bleiben, die Kinder duerfen auch einfach rumlaufen und es stoert niemanden, aber einer der groessten Unterschiede ist wohl, dass es statt einer Predigt, eher so eine Art Diskussionsrunde gibt. Also nachdem die Lesung vorgelesen wurde kann jeder der moechte etwas zu dem Text sagen. Ich finde das echt ganz toll, nur leider versteh ich noch etwas wenig. Heute hat zum Beispiel ein Maedchen aus einem der Armenviertel, in dem viele illegale Einwanderer aus Nicaragua leben, erzaehlt, dass ihre Mutter immer sehr viel getrunken hat und sie auch oft geschlagen wurde. Dabei hat sie sogar zu weinen begonnen, aber dennoch oder vielleicht auch gerade deshalb finde ich es besonders mutig von ihr, sich da vor die versammelte Kirchengemeinde zu stellen und so viel von sich preiszugeben. Und das war beileibe kein Einzelfall heute. Trotzdem strahlen die Leute hier aber so viel Lebensfreude aus und ich bin immer wieder erstaunt, dass die Leute wirklich so arm sein sollen. Besser gesagt ich kann es noch gar nicht wirklich glauben, weil man sieht es ihnen einfach nicht an.
Leider hab ich jetzt gar keine Zeit mehr, aber ich versuche bald mal wieder was von mir hoeren zu lassen und diesen Eintrag zu vervollstaendigen.
Alles liebe
Judith

Freitag, 8. August 2008

Buenas dias ihr Lieben!!!

Y bienvenido en mi Blog!!! Herzlich willkommen auf meinem Blog!!!

Bin ganz stolz auf mich, dass ich das Erstellen dieser Seite gaaanz alleine hinbekommen habe und möchte sie euch nun endlich vorstellen.

Also für alle dies noch nicht wissen: Ich werde am 18. August, also in genau 10 Tagen nach Costa Rica fliegen, um dort ein internationales evangelisches Freiwilligenjahr zu verbringen. Meine Einsatzstelle wird in der ländlichen Region Sarapiqui sein, das befindet sich oberhalb von San José, der Hauptstadt Costa Ricas. Natürlich bin ich da nicht alleine, sondern mit einer anderen Freiwilligen, der Tina zusammen, die ich euch doch auch gleich mal vorstellen möchte. Links im Bild könnt ihr se sehn. Is echt ne ganz Liebe. :)

Zusammen mit der Tina werde ich dann höchstwahrscheinlich in vier Kirchengemeinden mitarbeiten, in denen unsere Aufgabenbereiche die Unterstützung beim Sprachunterricht, künstlerisch-kreative Projekte, Sport (Fußball) für Kinder und Jugendliche, produktive Frauenarbeit, Besucherorientierung und Aufbau der Infrastruktur sein werden. Ihr seht ziemlich vielseitig, aber was das alles jetzt im einzelnen genau zu bedeuten hat, weiß ich auch noch nicht so genau...aber das werde ich ja dann bald herausfinden. :)
Und damit auch zum Sinn dieses Blogs. Damit ihr mich in dem Jahr nicht ganz vergesst oder mich total befremdlich findet, wenn ich wieder komme, habe ich diese Seite erstellt. So könnt ihr ein bisschen an meinen Erfahrungen und Erlebnissen in Costa Rica teilhaben und ich würde mich natürlich auch freuen, ab und zu mal was von euch zu hören, was ihr so macht und wies euch geht...
Die Vorstellung, dass man da quasi am anderen Ende der Welt ist und trotzdem über solch enorme Distanzen immer noch so wahnsinnig schnell miteinander kommunizieren kann, ist doch echt unglaublich. Einfach unbelievable. Ihr seht ich bin nicht aus der Welt. :)

Würd mich freun wenn ihr mal wieder hier bei mir reinschaut. ;)

Hasta pronto
eure Judith

Donnerstag, 17. Juli 2008


Eine der größten Gefahren für ein erfülltes Leben ist die Selbstverständlichkeit, mit der wir unsere Tage vorrübergehen lassen, als wäre nicht jeder einzelne einmalig und kostbar. Auch das, was sich oft wiederholt, ist noch ein Wunder, ist es wert gewürdigt und gefeiert zu werden. Wenn wir bewusster, wacher, aufmerksamer leben, leben wir erfüllter. Wenn wir uns unser Staunen erhalten, unsere Neugier, unsere Fähigkeit zu feiern und uns zu freuen, dann werden wir vom Leben intensiver berührt. Wir spüren unsere Lebendigkeit stärker.
Bei einer Lebenserwartung von achtzig Jahren haben wir 29.220 Tage, die wir mit Leben füllen können, die wir aushalten müssen oder genießen dürfen. Eine große Anzahl! Und doch ist sie begrenzt. Vielleicht kann es uns gelingen, keinen Tag einfach nur hinter uns zu bringen, wegzuwünschen, zu vergessen, sondern jeden als ein Geschenk zu sehen, auch wenn uns das, was an ihm geschieht, schwer und unverständlich erscheint. Es gibt eine Sicht von der Welt, mit der es möglich ist allem eine Bedeutung zu geben. Nichts ist leer, nichts ist vergebens, nichts ist nichts. Alles ist etwas.

(Was der Tag mir schenkt von Ulrich Schaffer)